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Umweltschutz

FAQ

Müllberge

1. Es gibt bereits Vereine, die sich mit der Problematik von Plastik beschäftigen. Warum noch ein weiterer Verein zu diesem Thema?

  • Je mehr Personen und Institutionen auf die Gefahren von Plastik im Meer und in der Landschaft hinweisen desto besser. Der Plastikmüll verschwindet jedoch nicht durch die Kenntnis dieses Problems und auch nicht durch spektakuläre weltweite Säuberungsaktionen. Art For Green e.V. verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der beim Bewusstsein der Menschen und deren Handlungsmustern beginnt und zum Aufbau von nachhaltig funktionierenden Plastikentsorgungs- und Verwertungssystemen führt. Der gefühlsmäßigen Öffnung von Menschen dient die Kunst, aufrüttelnde Aufmerksamkeit wird über ungewöhnliche Aktionen erreicht und professionelle Unternehmen implementieren die erforderliche Infrastruktur, Technik und Logistik.

2. Müll ist ein großes Geschäft, dem sogar mafiöse Strukturen nachgesagt werden. Wie kann da ein Outsider etwas zum Besseren bewirken?

  • Eben weil das negativ besetzte Wort "Müll" in Wahrheit "Wertstoff" bezeichnet, war und ist das Sammeln, Handeln und Verwerten von Abfall zu allen Zeiten ein Geschäft. Ohne den Rohstoff "Müll" wäre unser der Natur abgeschautes, auf Kreisläufe angelegtes Wirtschaftssystem nicht funktionsfähig. In den meisten Ländern der Erde funktioniert dieses Kreislaufsystem nur unzureichend. Die Ursachen hierfür sind mannigfaltig, lassen sich jedoch fast überall auf mangelnde wirtschaftliche Anreize reduzieren. Ein Zahnrad dreht sich nur dann, wenn es von Zähnen eines anderen Zahnrades angetrieben wird. Jeder Zahn nimmt einen wirtschaftlichen Impuls auf und gibt wiederum einen ab. Bei der Übertragung dieses Bildes auf eine Müllkippe in Brasilien, greifen die kleinen Zähne vieler Müllsucher in andere kleine Zähne der Händler und Wucherer. Die erforderlichen Zähne großer Räder sind jedoch stumpf oder drehen in die falsche Richtung.

    Sammeln und Verwerten von Müll ist entgegen der Fragestellung und dem ersten Teil dieser Antwort in Wahrheit ein Minusgeschäft. Lohnenswert ist nur die partielle Wertstoffsammlung und Verwertung wie Metalle, Papier, Lumpen. Bereits Glas, Plastik und Biostoffe sind je nach Marktlage Verlustbringer. Die beim Sammeln, Aufbereiten und Verwerten entstehenden Kosten müssen vom Verursacher/ Verbraucher getragen werden. Wenn der Verursacher diese Kosten nicht bezahlen kann oder will, bleibt der Müll liegen, wo er ist, oder türmt sich auf zu Halden. Dies ist das Bild (Müllhaldenbild), wie es jeder kennt.

    "Müll" ist eine gesellschaftliche und damit eine politische Aufgabe. Deshalb setzt Art For Green e.V. bei der Bewusstmachung und Sensibilisierung der Menschen an. Insbesondere Schüler und Studenten sollen demokratischen Druck auf ihre Kommunen und Regierungen ausüben, Geld für den Aufbau von Müllverwertungsstrukturen bereit zu stellen. Die jetzigen Müllhaldensucher können in ein funktionierendes System ohne Gesundheitsgefährdung, ohne Ausbeutung, ohne Verlust ihrer Würde eingebunden werden.

3. Warum beschäftigt sich Art for Green e.V. bei dem Anspruch, das Müllproblem der Welt lösen zu wollen, ausgerechnet auf Plastik?

  • Natürlich wollen und können wir nicht das Müllproblem der Welt lösen. Wir kennen jedoch den Mechanismus zur Lösung und wollen öffentlichkeitswirksam punktuelle Schwerpunkte setzen. Neben den sehr giftigen Zigarettenkippen, Pharmaabfall, Elektronikschrott und vielen anderen Stoffen besitzt Plastik ein die Lebenskreisläufe bedrohendes Gefahrenpotential. Und da Laye Mansa sich ursprünglich der Beseitigung von Plastik an den Stränden und auf den Feldern Senegals gewidmet hat, konzentrieren wir uns pars pro toto auf Plastik – ohne dabei die gesamte Müllproblematik aus dem Auge zu verlieren. Art For Green e.V. wird deshalb projektbezogen andere Müllfraktionen miteinbeziehen.